Nach Repowering nun
neue Windradgiganten und ein Industriegebiet?
Was hat der Gemeinderat mit Oldenswort vor?
Eine Musterstellungnahme zum F-Plan finden Sie unten auf dieser Seite
Eiderstedt ist etwas ganz Besonderes
Heimat für die hier lebenden Menschen, herausragender Lebensraum für die gefährdete Lebensgemeinschaft der Wiesenvögel, überlebensnotwendiger Rastplatz für den internationalen Vogelzug. In seiner Planung zur Festlegung von Windkrafteignungsgebieten im Landesentwicklungsplan Windenergie stellt das Land Schleswig-
Holstein dies ebenfalls fest.
Das ist geplant:
Vogelzug und Wiesenvögel
Eiderstedt als Hauptachse des internationalen Vogelzuges und als Wiesenvogel-Brutgebiet mit besonders hohen Siedlungsdichten ist von so großer Bedeutung, dass die Landschaft von Windkraftanlagen freigehalten werden soll.
Neue Windrad-Giganten?
Trotz seiner dokumentierten schädigenden Auswirkung auf seine umgebenden Flächen genießt der bestehende Windpark in Oldenswort Bestandschutz und wird zurzeit Repowert auf eine Anlagenhöhe von 180 m. Und dennoch möchte die Gemeinde Oldenswort südlich dieses Windparks in Osterende weitere Windrad-Giganten auf 65 ha realisieren, gerade so, als wenn der Vogelzug bis an die Planungsgrenze zieht und dann quasi aus dem Himmel fällt und keine Bedeutung mehr hätte.
Der neue Windpark soll zwischen Osterende und Norderweg mit 4-6 neuen Windkraftanlagen (WKA) errichtet werden. Die Repowerten sind 180 m hoch. In welcher Höhe werden die neuen geplant? Moderne WKA werden heute in einer Höhe bis zu 240 m in Schleswig-Holstein errichtet. Und außerdem ein Industriegebiet in Oldenswort? Und wo soll das hin!?
Die Fläche mit den geplanten Windrädern ist bislang aus Gründen des überregionalen, ostatlantischen Vogelzuges nicht als Vorrangflächen übernommen worden. Hier durften daher keine Windkraftanlagen errichtet werden. Der Gemeinderat möchte das jetzt ändern. Die Einwohner von Oldenswort, sind dazu weder befragt noch durch eine Veranstaltung der Gemeinde informiert worden.
Die mögliche Folge könnte eine Industrialisierung unseres Ortes und unserer Landschaft sein, wie das in vergleichbaren Landschaften seit Jahren zu beobachten ist.
Fast alle Oldensworter sind betroffen.
Was bedeutet dies für die Menschen in Oldenswort und die umliegenden Gemeinden
Die Lebensqualität und Gesundheit
- Die Lebensqualität wird durch den Betriebslärm, jahrelangen Baulärm, die Verschandelung unserer Landschaft stark eingeschränkt. Die Gesundheit wird durch Infraschall, Schlagschatten, Abrieb der Rotoren von nicht abbaubaren, krebserregenden „Ewigkeitschemikalien“ – PFAS - durch Wind, Sturm und Schnee gefährdet. Viele Menschen können unter Windrädern nicht mehr schlafen
Der Wertverlust der Immobilien
- Der Wertverlust der Immobilien reicht nach einer Studie bis zu 8 km im Umkreis. Hiesige Makler sprechen von hohen Verlusten.
Natur, Landschaft und Denkmale
- Natur, Landschaft und Denkmale leiden. Man schaue nur über die Eider nach Süden! Insbesondere für den internationalen Vogelzug und die Brutgebiete der Wiesenvögel ist das verheerend. Schleswig-Holstein hat dafür eine große nationale und internationale Verantwortung übernommen und muss alles tun, um diese Ziele zu erhalten. Außerdem ist die Belastung des Erdreichs hoch und das Recycling der Rotoren noch gar nicht gesichert.
Wir brauchen für unsere Zukunft mehr grünen Strom. Ja, das ist richtig. Aber dafür muss nicht jede Landschaft zur Industrielandschaft werden.
Fazit: Der Gemeinderat informiert uns nicht umfänglich, wie es seine Pflicht wäre. Dies muss nachgeholt werden!
Weitere Gründe sprechen gegen neue Windrad-Giganten in Oldenswort:
Neben den direkten Auswirkungen für die Einwohnerinnen und Einwohner gibt es weitere, gute Gründe für den Erhalt der schützenswerten Landschaft:
1. Schleswig-Holstein produziert bereits viel Energie. Wir haben inzwischen kein Stromerzeugungsproblem mehr, sondern ein Netzausbau- und Speicherproblem. Deshalb zuerst die Netze und die Speicher ausbauen, bevor neue Windräder genehmigt werden!
2. Immer häufiger stehen einige, manchmal sogar alle Windräder still – auch in Oldenswort. Die Entschädigungen in Milliardenhöhe zahlen wir alle aus Steuern und Abgaben. Sie steigen mit jedem neuen Windrad.
3. Das Land hat den Gemeinden empfohlen, abzuwarten, bis die neue Landesplanung für Windenergie in Kraft tritt. Das soll in den nächsten Monaten der Fall sein. Hohe Planungskosten könnten in Oldenswort eingespart werden.
4. Das Land weist mehr Flächen für die Energiewende aus, als gebraucht werden. Es stehen also genügend Flächen zur Verfügung, auch ohne in Eiderstedt und Oldenswort Windkraftanlagen zu bauen.
5. Außerdem speist Eiderstedt jetzt schon 13 mal mehr Strom ein, als es selbst verbraucht (SH Netz AG). Wir tun bereits viel für die Energiewende. Es reicht!
Wer steht hinter den Plänen?
Viele Oldensworter Einwohnerinnen und Einwohner fühlen sich über große, zukünftige Veränderungen der Gemeinde nicht hinreichend informiert.
Wenn man selbst auf die Suche gehen muss, wird man im öffentlich online zugänglichen Handelsregister unter https://handelsregister.de fündig: Zwei Firmen haben ihren Sitz in Osterende 23, Oldenswort: Die „Windpark Osterende Verwaltungs GmbH“ und die „Windpark Osterende GmbH & Co KG“. Dieses Unternehmen wurde am 3.April 2025 gegründet, Gegenstand ist die Errichtung und der Betrieb von Windenergieanlagen, die Geldgeber/Kommanditisten sind 10 Personen aus Oldenswort und die Gemeinde selber.
Gegen Firmengründungen und Geldverdienen ist ja gar nichts einzuwenden. Es geht hier auch nicht um die Neiddebatte. Es geht um den Konflikt, dass die Gemeinde einerseits 10 Personen und sich selbst hohe Gewinne ermöglicht will und andererseits die Belastungen und Schäden allen anderen zumutet.
Oldenswort 2025:
Es reicht!
Sie, die Einwohnerinnen und Einwohner sind gefragt!
Die Planung
Der Flächennutzungsplan liegt zur frühzeitigen Information im Amt Eiderstedt aus - direkt dort oder auf www.amt-eiderstedt.de. Die Öffentlichkeit (jeder!) kann sich beteiligen und ihn beurteilen.
Reden Sie mit ...
... wenn Sie die Verschandelung der Landschaft, die Schäden in der Natur, die Verschlechterung Ihrer Lebensqualität und der Gesundheit und den Wertverlust Ihrer Immobilien durch immer mehr Windräder ablehnen.
Ihre Stellungnahme
Schreiben Sie dem Gemeinderat in einer Stellungnahme zum Flächennutzungsplan ihre Meinung zu den Planungen und zur Zukunft Oldensworts. Die Gemeinde muss Ihnen antworten!
Eine Musterstellungnahme finden Sie hier.
Materialien zum F-Plan in Oldenswort
- Karte, Begründungstext und Artenschutzfachbeitrag
- „Die Bedeutung Eiderstedts für den Vogelzug“ Eine Auswertung vorhandener Daten aus Projekten der OAGSH, Autor: Bernd Koop OAGSH, Projektleitung Vogelzug über Schleswig-Holstein, Kurzgutachten 2023
- Material des NABU
- Stellungnahme zur 11. Änderung des Flächennutzungsplans Oldenswort (Kurzform)
- Stellungnahme zur 11. Änderung des Flächennutzungsplans Oldenswort (Langform)