Zukunft Eiderstedt

Die Zukunft der Halbinsel Eiderstedt im 
Weltnaturerbe Wattenmeer hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Aktuell stehen Überlegungen zu Klimaschutz und Energiewende im Fokus. Deshalb widmet sich diese Seite vorrangig diesem Thema 

Aktuelles: 

Neuer Landesentwicklungsplan Wind: Eiderstedt bleibt frei!

SHZ, 11.06.2024 - Gegenwind in Tating: Wie es mit der Windkraft weitergeht

TAZ: "Himmel über Eiderstedt"  Artenschutz gegen Energiewende 

Offener Brief von 8 Umweltverbänden in Schl.-Holst: Windkraft in Eiderstedt-Vogelzug-Weltnaturerbe



                                  Zeitreise: Eiderstedts Haubarge                                          10.03.2024 ∙ Schleswig-Holstein Magazin ∙ NDR

Der Klimawandel ändert unser Leben, unsere Landschaft, Natur und Umwelt. Nach Kriegsausbruch in der Ukraine sind Nahrungsmittel- und Energiesicherheit als wesentliche Querschnittsthemen hinzugekommen. Wie können wir vor diesem Hintergrund einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten?


In Eiderstedt werden von neun Landwirten Windenergieanlagen geplant weitere landwirtschaftlichen Flächen von Investoren nachgefragt für die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaik (FF-PV). Sie bieten Landwirten stolze Pachten, machen den Gemeinden hohe Gewerbesteuerversprechen und bieten Bürgern Beteiligungen an. Angesichts deutscher Abhängigkeiten von russischer Energie ist nun der schnelle Ausbau von FF-PV und Windkraft in beschleunigten Verfahren erforderlich.

Gewinner wären in Eiderstedt allerdings nur Investoren, Betreiber und Landeigentümer, denn der in Eiderstedt erzeugte Strom könnte nicht genutzt werden. Die benötigte Mittelspannungsleitung zum Abtransport des Stroms ist auf der Halbinsel weitestgehend ausgelastet. Der Strom wird dann abgeregelt – also ‚weggeworfen‘.  

Die  Betreiber erhalten dennoch die fast vollständige Entschädigung von Stromkunden und aus Steuergeldern.

Es müssen also dringend neue Leitungen und Stromtrassen gebaut werden. Das aber kann Jahre dauern.

Von der versprochenen Gewerbesteuer bleibt meist auch nur ein Bruchteil bei den Gemeinden, da ein Großteil über Umlagen wieder abfließt.

Der Schaden für Landschaftsbild, Lebensqualität, Natur, Tourismus und Landwirtschaft wäre beträchtlich. In der flachen Landschaft würden die weithin sichtbaren technischen Installationen mit ihren spiegelnden Paneelen und drehenden Rotoren dem Tourismus, der Haupterwerbsquelle des ländlichen Eiderstedts, erheblich schaden.


(Foto: Rainer Schulz)


Eider Kurier Mai 2021

Klimaschutz, Energiewende und Eiderstedter Kulturlandschaft – wie kann das zusammen gehen?

Es müssten alle an einen Tisch: Ämter, Gemeinden und Bürger mitsamt einer qualifizierten Begleitung. Nur, wenn wir uns in Eiderstedt gemeinsam auf den Weg machen, können wir den Unfrieden und die Konflikte aus den Gemeinden nehmen. Nur so lassen sich ein solarer Flickenteppich und ausgedehnte Windradfelder (wilde "Verspargelung der Landschaft) vermeiden.

Energieeffizienz, Energieeinsparung, energetisches Bauen, Solardächer, klimafreundliche Mobilität … vieles ist möglich. Sehr gut abzuwägen wäre der weitere Ausbau flächengebundener Erzeugung regenativer Energien in dieser sensiblen Landschaft. Wann ist der Kipp-Punkt erreicht?

Die bedeutsame Eiderstedter Kulturlandschaft mit ihren historischen Elementen ist Grundlage für den Tourismus, den Haupterwerbszweig im ländlichen Eiderstedt. Wir dürfen uns unsere wertvollen touristischen Potentiale nicht selbst verbauen. Landschaftsgebundene Erholung und industrielle Überbauung funktionieren nicht miteinander.

Wir sollten eine passgenaue Strategie entwickeln, die den Besonderheiten Eiderstedts Rechnung trägt und einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Die Maßnahmen müssen nachhaltig sein und dem Allgemeinwohl dienen. 



(Foto: Friedhelm Koss)