Statt Windräder und großflächige Solarfelder: Klimaschutz, der Natur und Landschaft erhält - 

aus Liebe zu Eiderstedt

Worum es geht

 Landbesitzer und Investoren planen in Eiderstedt tiefgreifende Veränderungen mit großen Windparklandschaften, ausgedehnten Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen und Hochspannungsleitungen. Die mögliche Folge könnte eine Industrialisierung unserer Landschaft sein, wie das in vergleichbaren Landschaften seit Jahren zu beobachten ist. Dagegen erlaubt der aktuell gültige Landesentwicklungsplan aus den guten Gründen Naturschutz, Vogelzug, Kulturlandschaft und Tourismus keinen weiteren Zubau von Windparken in Eiderstedt. Nun hat Herr Habeck im Juli 2023 den Gemeinden einen „Windkraftfreibrief“ ausgestellt. Gemeinden in Eiderstedt können und wollen jetzt selbst Windparks planen – haben also freie Hand. Und: Das demokratische Recht der Bürger, mit ihrer Mehrheit durch Bürgerbegehren in den Gemeinden hierzu mitzuentscheiden, ist von der Landesregierung Schleswig-Holstein im März 2023 eingeschränkt bzw. unmöglich gemacht worden. 

Wir fordern

 den Erhalt und die behutsame, naturnahe und nachhaltige Weiterentwicklung dieser einzigartigen Kulturlandschaft zum Schutz von Natur, Klima und Biodiversität, ohne die wir nicht leben können. Das unverbaute Eiderstedt ist z.B. von herausragender Bedeutung als Leitlinie des Vogelzuges, als Rastgebiet für Zugvögel und Brutgebiet für Wiesenvögel. Es müssen auch Räume der Ruhe und Erholung für Natur, Mensch und Landschaft in Deutschland erhalten werden und frei bleiben von technischen Großinstallationen. Hiermit leistet Eiderstedt seinen relevanten Beitrag zum Erhalt unserer ökologischen, ökonomischen und sozialen Lebensgrundlagen und Lebensqualitäten. Die Gemeinwohlinteressen an Natur, Klima und Biodiversität sollen in Eiderstedt höher wiegen als Einzelnutz mit hohen Profiten!

Damit das Heute

morgen nicht so aussieht!

Eiderstedts Zukunft?

Fotomontage von Tating:

 

Nachdem nun anstatt 2% der Landesfläche in SH 2,87 % mit Windkraft bebaut werden soll, sehen einige Eiderstedter Landbesitzer ihre große Chance. 

Sie haben die Initiative „Eiderstedter Bürgerenergie“ ins Leben gerufen und als Investoren (6 aus Eiderstedt, 1 aus Braderup und 1 aus Mecklenburg) inzwischen die Firma "Planungsgesellschaft Eiderstedter Bürgerenergie Verwaltungs-GmbH" gegründet. In Eiderstedt sollen nicht nur Windräder in großer Zahl, sondern auch großflächige Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen (PV-FF) entstehen. Laut Landesentwicklungsplan und Regionalplan Wind ist das zwar nicht vorgesehen (danach sollen aus guten Gründen keine! neuen Windanlagen in Eiderstedt entstehen), aber man hofft offenbar, dass diese Hürden von der Politik aus dem Weg geräumt werden. 
Von 25-40 neuen Windenergieanlagen ist die Rede. Erstmal? Die Gemeinde Welt plant Photovoltaik auf potenziell 140 ha.
 

Eiderstedt streitet seit 30 Jahren um Windkraft. DER SPIEGEL vom 8.10.1995 schreibt: „Auf Eiderstedt wogt der Widerstand am stärksten. Die malerische Halbinsel, freie Sicht auf 30 Kilometer, wird von Kögen und alten Deichen durchzogen. Der Wind bläst hier im Schnitt mit sieben Meter pro Sekunde, für Stromfarmer ein Schlaraffenland. Maler Thomas Kosbab, 54, wohnt in Wasserkoog. Pappeln und Ulmen säumen seine Reetdachkate. Hoch und blau wölbt sich das Firmament, von Ferne rauscht das Meer. Eine Szene wie ein Nolde-Gemälde. Und nun? Weiße Rotoren zersägen die Luft über Eiderstedt. »Was für eine Sünde«, sagt der Künstler, »die Landschaft ist versaut.« 

 Wir sind für eine Energiewende, die im Einklang steht mit:

 •    dem Erhalt einer einzigartigen, ursprünglichen und historischen Kulturlandschaft, geprägt von Weite und Horizont

•   dem Erhalt Eiderstedts als Oase der Ruhe und Er­holung - als Gegenwelt zu urbanen und industria­lisierten Landschaften 
•   dem Erhalt wertvoller landwirtschaftlicher Flächen 

.   dem Erhalt Eiderstedts als das letzte vertikal un­verbaute Nadelöhr an der Westküste für Millionen von Zugvögel

.   mit der Erhaltung unserer zusammenhängenden, naturschutzfachlichen wertvollen Flächen für Biodiversität und Artenschutz

.   dem Erhalt von Dauergrünland als CO2-Speicher usw.: Biodiversität ist Klimaschutz

•   dem Erhalt anderer lebensnotwendiger Schutz­güter und nicht ihrer Zerstörung

•   zu UNS und Eiderstedt passenden Klimaschutz­maßnahmen, entwickelt, geplant von und mit den Bürgerinnen

Man sollte noch wissen, dass:

 

•   Eiderstedt heute schon 13x soviel erneuerbare Energie einspeist, wie es verbraucht (Quelle: SH Netz AG), 
•   die Leitung „voll" ist und der Strom für die geplanten Anlagen nicht abgeführt werden kann, 
•   eine neue Hochspannungsleitung durch Eider­stedt gebaut werden müsste, die 200 und mehr Windräder und/oder Solarfelder nach sich ziehen könnte, deren Bau ca. 8 Jahre dauern und mehr als 100 Mio € kosten würde, die wir Stromkunden – mit den deutschlandweit jetzt schon höchsten – Netzentgelten bezahlen müssten (Quelle: SH Netz AG), 
•   Windkraftanlagen und Solarfelder besser dort gebaut werden, wo es die Netzinfrastruktur be­reits gibt (Forderung der SH Netz AG), 
•   die Landesplanung noch hunderte von Potenzi­alflächen in Schleswig-Holstein zur Verfügung hat 

•   der naturnahe Tourismus auf Eiderstedt der Hauptwirtschaftsfaktor ist und für die meisten Menschen Arbeit, Verdienst und Wohlstand gewährleistet. Die Grundlage dafür - Natur und Kulturlandschaft - darf nicht gefährdet werden.